Giovanni Giacometti
geboren 7. März 1868 in Stampa
gestorben 25. Juni 1933 in Glion
Kunststil
Über
Giovanni Giacomettis zeichnerisches Talent zeigt sich bereits an der Kantonsschule in Chur (1884-1886). Den Rat seines Zeichenlehrers folgend besucht der 18-Jährige zunächst die Münchener Kunstgewerbeschule sowie private Schulen und setzt gemeinsam mit Cuno Amiet die Ausbildung ab Herbst 1888 in Paris an der Académie Julian und Ecole Nationale des Beaux Arts fort. Bereits jetzt knüpft er Kontakte zum Schweizer Künstlerkreis um Max Leu und Hans Emmenegger. Das Studium in Paris endet 1891 aus finanziellen Gründen. Die Rückkehr nach Stampa trennt ihn vom offiziellen Kunstbetrieb und durch die Reise nach Italien 1893 erhofft er sich eine künstlerische Weiterentwicklung, die jedoch nicht eintrifft. Erst die Begegnung mit Giovanni Segantini 1894 in Maloja, der ihm Freund und Mentor wird, hat weitreichende Folgen. Durch ihn erschliesst sich Giovanni Giacometti neue malerische, technische und stilistische Möglichkeiten: (Alpen- und Berg-)Landschaften in divisionistischer, einer Punkt für Punkt gesetzten Malweise sowie grosse Panoramen, kombiniert Giacometti mit seiner Kenntnis neoimpressionistischer Richtungen. 1898 feiert der Künstler erste Ausstellungserfolge, heiratet 1900 Annetta Stampa, mit der 4 Kinder hat (Alberto, Diego, Ottilia, Bruno) und findet (vor allem nach Segantinis Tod 1899) mehr und mehr zu einem eigenen, mitunter expressiven Malgestus, der sich über Flächenhaftigkeit, ornamentaler Linienführung bis hin zu parallel gehaltenen, breiten Pinselstrichen und Flecken entwickelt. Giacomettis neo-impressionistisch gehaltenen Werke, die diverse Phasen durchlaufen, spiegeln stets eine intensive Auseinandersetzung mit Licht- und Farbwerten wider. In den letzten Jahrzehnten erhält Giacometti grosse öffentliche Auftragsarbeiten und hohe Anerkennungen. Seine bedeutenden Beiträge zur Weiterentwicklung der Moderne hatten weitreichende Impulse für die Schweizer Kunstszene.