Community Supporting Community: Thomas Haensge - Mexico Black & White. Und ich mittendrin.

31.08.2023
Thomas Haensgen

Ende letzten Jahres (2022) bin ich im Rahmen einer Projektrecherche nach Mexiko gereist. Mein Ziel war es, die Dualität zu erforschen. Den Kontrast zwischen hell und dunkel, Leben und Tod, Gut und Böse, reich und arm, schwarz und weiß.

Den Titel, Mexico Black & White, habe ich bewusst gewählt, auch wenn nur wenige der entstandenen Arbeiten schwarz-weiß fotografiert sind. Mich interessiert der Zwischenraum. Die Dualität. Und die Wirkung, die entsteht, wenn Kontraste aufeinandertreffen. Und ich sollte genau das viel mehr als mir lieb ist, an mir selbst erfahren. 

Aber der Reihe nach. Ich bin Thomas Haensgen; Fotograf, Digital Artist und ‘global Suchender’, der im Auftrag seiner Kunden mit Naivität, Neugierde und Entdeckungslust um die Welt reist, um Bilder und Stories mitzubringen, das Ambiente einzufangen, die Highlights zu beleuchten und die Kultur visuell sichtbar zu machen. 

Warum Mexiko?

Anfang 2023 hatte ich die Gelegenheit in Dubai im Auftrag einer südamerikanischen Bank eine Gruppe der erfolgreichsten Unternehmer Mexikos bei Ihrer Reise durch die Vereinigten Emirate fotografisch zu begleiten – und kennenzulernen. Was mich auf den Gedanken brachte, mehr über das Land, die Leute, die Kultur und Geschichte erfahren zu wollen. 

Die Zeit von März bis November habe ich intensiv recherchiert, mich mit dem Land auseinandergesetzt (hab sogar ein bisschen Spanisch gelernt) und überlegt, ob das nicht auch aus fotografischer und Storytelling Sicht, interessant sein könnte. Die Darstellung des Todes in der mexikanischen Folklore, Kunst und Satire, die oft allegorisch ist, ist besonders auffällig. Die Feierlichkeiten zum Dia de los Muertos beispielsweise zeigen eine ganz andere Sichtweise des Todes als in den meisten anderen Kulturen – er wird als Teil des Lebens und der Familie gefeiert. 

 Mexiko ist bekannt für seine farbenfrohe und lebendige Straßenkunst, die oft gegensätzliche Themen wie Armut und Reichtum, Hoffnung und Verzweiflung darstellt. Die Geschichte Mexikos ist auch von Konflikten und Gegensätzen geprägt, wie etwa der Konfrontation zwischen der alten Maya-Kultur und der spanischen Eroberung. Dies spiegelt sich auch in seinen religiösen Traditionen wider, in denen die katholische Kirche eine ebenso wichtige Rolle spielt wie die alten indigenen Glaubenssysteme. 

 

Die Story

Um für mich das abstrakte Konstrukt der Idee in die Realität zu holen, bin ich dann im November mit meiner Tochter zusammen auf eigene Kosten nach Mexiko geflogen. Ohne Sponsor, ohne Auftrag, nur mit dem Plan, Eindrücke zu sammeln, Material für mögliche Sponsoren zu erstellen und Land und Leute kennenzulernen. 

Der Start war super: Mexico City, tolle Bilder gemacht, spannende Interviews geführt, dann weiter per Flugzeug nach Mérida, Yukatan. Da in den Mietwagen – und erstmal: Unfall gebaut (Stoppschild übersehen, nur Sachschaden - aber aufgrund der mexikanischen Regelung 10 Stunden von der Polizei festgehalten worden – in einem Bereich ohne funktionierendes Wifi – stand sogar im Raum, dass ich ‚arrestiert’ werde, bis der Unfallgegner dann jedoch davon überzeugt werden konnte, dass das Angebot der Versicherung akzeptabel sei). Glück gehabt. 

Weiter zum Weltkulturerbe Chichen Itza, nach Valladolid, der Isla Holbox, durch abgefahrene Landschaften, diverse Cenoten erkundet – und für Unterwasseraufnahmen weitergereist ins Great Barrier Reef Südamerikas: nach Cozumel. Und gemerkt: irgendetwas stimmt nicht mit mir. Vielleicht ein Sonnenstich? Zuviel Hitze? Ich habe mich erschöpft gefühlt, bin aber trotzdem zum Tauchen gegangen. Was war das? Ich weiß es nicht. Meine letzte Erinnerung ist, dass ich morgens zum Tauchgang aufgebrochen und fünf Tage später im Hospital aus einem Koma erwacht bin (und insgesamt 15 Tage in vier verschiedenen Krankenhäusern zugebracht habe). 

 

Die Ursache

Ich habe mir irgendwann irgendwie irgendwo während der Reise trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Covid19 eingefangen – dank der Impfungen allerdings ohne die typischen Begleiterscheinungen, bis auf die merkwürdige Müdigkeit. Laut der Ärzte kann diese Schläfrigkeit zu einem Koma oder zum Tod fortschreiten. 

Das Virus hat es bei mir geschafft, ins Gehirn zu wandern und mir eine Gehirnentzündung mit 4-tägigem Koma verursacht. 

Ich hatte also eine Tochter voller Sorge, Covid19, eine akute Enzephalitis, jede Menge verpasste Gelegenheiten und: eine Intensiv-Krankenhausrechnung über 40.000,00 USD, da ich vor der Reise meine Auslandskrankenversicherung gekündigt habe, um eine neue abzuschließen – aber das im Vorbereitungsstress einfach vergessen habe. 

Und: ich habe das Thema meiner eigentlichen Recherche “Mexiko Black & White” sozusagen live und in Farbe erlebt: die Dualität zwischen Leben und Tod. Und im Nachgang: die Dualität wischen finanziell halbwegs über die Runden kommend  und plötzlich existenziell am Tiefpunkt. 

Das Ganze ist jetzt mehr als ein halbes Jahr her. Ich habe die letzten Monate damit verbracht, jedes Jobangebot, was mir angeboten wurde, anzunehmen, egal, wie schlecht bezahlt es auch sein mochte. Ich habe einen Teil meiner Ausrüstung verkauft. Und ich bin nach wie vor weit davon entfernt, finanziell im grünen Bereich zu sein. Aber: ich lebe. Und ich habe neu gelernt, auch mit wenig auszukommen und trotzdem motiviert zu bleiben. Dafür bin ich dankbar. 

Jedoch: ich würde mich über Unterstützung freuen. Ich möchte nichts geschenkt. Das soll kein Spendenaufruf sein. Ganz im Gegenteil.

Auch wenn die Geschichte die letzten Monate ruhen musste – ich weder die finanziellen Mittel hatte noch die mentalen Ressourcen, um mich mit dem Thema tiefer auseinanderzusetzen – der Wunsch ist da. Mehr denn je. 

 

Wie du mir helfen kannst

Ich lade dich ein, Teil dieser Reise zu werden und meine Geschichte gemeinsam zu gestalten. Deine Unterstützung kann in verschiedenen Formen erfolgen:

  1. Teile meine Geschichte: Indem du meine Geschichte teilst, kannst du dazu beitragen, dass sie gehört wird. Teile meine Bilder und Erlebnisse auf deinen Social-Media-Kanälen, in deinem persönlichen Netzwerk oder empfehle sie Menschen, die von meiner Geschichte inspiriert werden könnten. Durch das Teilen meiner Botschaft können wir gemeinsam eine größere Reichweite erzielen.
  2. Vernetze mich: Wenn du Kontakte in der Kunst-, Medien- oder Unternehmenswelt hast, die von meinem Werk oder meiner Geschichte begeistert sein könnten, würde ich mich freuen, wenn du mich mit ihnen verbindest. Möglicherweise gibt es Ausstellungsmöglichkeiten, Kooperationen oder andere potenzielle Chancen, die durch deine Kontakte entstehen können.
  3. Unterstütze meine Ausstellungen: Wenn du Zugang zu Galerien, Ausstellungsräumen oder öffentlichen Orten hast, die bereit sind, meine Arbeit zu präsentieren, würde ich mich über deine Vermittlung freuen. Gemeinsam können wir eine Ausstellung organisieren und meine Bilder einem breiten Publikum zugänglich machen.
  4. Kaufe meine Kunstwerke oder buche mich für Auftragsarbeiten im Bereich der Fotografie oder Storytelling. Wenn dir meine Bilder gefallen und du ein Stück meiner Kunst besitzen möchtest, kannst du meine Kunstwerke erwerben. Der Kauf meiner Bilder hilft mir nicht nur finanziell, sondern ermöglicht es dir auch, eine Verbindung zu meiner Arbeit herzustellen und sie in deinem persönlichen Raum zu genießen.
  5. Gib Feedback und unterstütze meine Weiterentwicklung: Dein konstruktives Feedback und deine Ermutigung sind wertvoll für meine künstlerische Weiterentwicklung. Teile mir deine Gedanken zu meinen Bildern mit, erzähle mir, wie und ob sie dich berühren oder inspirieren. Deine Unterstützung und Rückmeldung helfen mir dabei, meine künstlerische Vision weiterzuentwickeln und zu wachsen.

Gemeinsam können wir meine Geschichte weitertragen und Menschen dazu bewegen, von diesen Erfahrungen zu profitieren. Ich schätze jeden Beitrag und jede Form der Unterstützung, sei es durch das Teilen meiner Geschichte, die Vernetzung mit relevanten Kontakten, den Erwerb meiner Kunstwerke oder dem Mitteilen von Feedback. 

 

Danke, dass du ein Teil meiner Reise bist!

 

Credits: Thomas Haensge