Kunst und Kultur in den Medien #12
1,5 GRAD: Wir wissen, wie brisant diese Zahl ist! Das von der Kunsthalle Mannheim initiierte Projekt zeigt (ab 7.4.) mit vielfältigem Ansatz im eigenen Haus bis auf das Gelände der Bundesgartenschau Mannheim, wie die Klimakrise auf alle Lebensbereiche Einfluss nimmt. Künstler:innen wie Ernesto Neto, melanie bonajo, Marianna Simnett, Laure Prouvost, Tita Salina, Trevor Paglen verweisen in starken Werken auf ökologische Gefahren sowie deren Potential von Kreativität und Innovation.
BLACKNESS, WHITE, AND LIGHT ist die erste, grosse europäische Einzelausstellung von Adam Pendleton im mumok Wien (ab 31.1.). Der in New York lebende Künstler entwickelt sein Konzept seit 2008 unter dem Begriff Black Dada. Untersucht wird fortlaufend das Verhältnis von Blackness, Abstraktion und Avantgarde. Pendletons gemalten Bilder und Zeichnungen ebnen Unterscheidungen wie Vergangenheit und Gegenwart, vertraut und fremd, Lesbarkeit und Abstraktion einfach ein.
UND DAS SOLL KUNST SEIN?! Wer kennt nicht solche heimlichen Gedanken vor einem Kunstobjekt, das sich partout nicht erschliessen und entschlüsseln lässt? Die britische Autorin Susie Hodge erklärt in ihrem (noch nicht übersetzten) Buch Why Your Five Year Old Could Not Have Done That, dass moderne Kunst kein Kinderspiel ist und nie war. Unterhaltsam und nachdenklich zugleich wird an zahlreichen modernen Kunstbeispielen klar, dass Fünfjährige als Schöpfer:innen nicht in Frage kommen können.
KUNST UND VERBRECHEN! Diese Podcasts um wahre Verbrechen in Kunst und Kultur haben es in sich. Lenore Lötsch und Torben Steenbuck rollen akribisch spektakuläre Fälle auf: Ob Meisterfälscher Wolfgang Beltracchi, der grösste Kunstraub in der ehemaligen DDR, eine geraubte 100-Kilo-Goldmünze oder das Geheimnis um geschmuggelte NS-Kunst – als Ohrenzeugen sind wir direkt am Tatort und erfahren entlarvende Fakten von Zeug:innen, Expert:innen und der Polizei.
KUNSTTHRILLER: Bilder und Kunstobjekte werden zu mörderischen Instrumenten und führen ein gruseliges Eigenleben, das zunehmend verstörender und blutiger wird. In Die Kunst des toten Mannes (auf Netflix) geht es dem Kunstmarkt und seine Protagonist:innen, einer kalten Grossgaleristin, einem Kritikersnob und Kunstsammler:innen buchstäblich an den Kragen. Zum Glück, dass dieser spannende Kunstmarktthriller als filmische Satire nie Wirklichkeit wird.