Kunst und Kultur in den Medien #16
MCBA-KUNSTQUARTIER PlATEFORM 10 - das, was hier als kompliziertes Wortgefüge erscheint, hat es in Lausanne in sich: auf über 3000 Quadratmetern vereinen sich unter einem Dach 3 Museen mit Kunst aus dem 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart und einem Forum, das den Dialog zwischen Publikum, Kunstschaffenden und Kunstinstitutionen fördert. Dauer- und Wechselausstellungen, der Espace Projet, ein Raum für Gegenwartskunst bis hin zu partizipativen Programmen für Jugendliche und vieles mehr lassen einen trüben Tag schnell vergessen.
WAS IST ZEIT? Diese Frage beschäftigt uns Alle. Die Ausstellung «Zeit - von Dürer bis Bonvicini» im Kunsthaus Zürich geht dieser Frage (bis 14.1.24) anhand von rund 230 Kunstwerken nach: vom zeigerlosen «Totenührli» des Uhrmachers Christian Giessenbeck über das «Memento Mori» bis zur zeitgenössischen Fotografie mit Blick in die unvorstellbare Zeitdimension des Nachthimmels. Die erkenntnisreiche Ausstellung zu einem grossen Thema, das die Kuratorin Cathérine Hugs anhand der Stichworte Geburt, Tod, Vanitas, Unendlichkeit aufbereitete, lässt die Zeit rasch vergehen.
WIE TICKT DIE KUNST-SZENE? Das ist ein regelmässig erscheinender Kunstpodcast von Kuratorin und Kunstberaterin Petra Lossen. In ihren selbst moderierten deutschen respektive englischen Podcasts mit Kunstschaffenden, Kunstkritikern und vielen weiteren Menschen, die mit Kunst zu tun haben, geht sie auch heikle wie knifflige Themen an. Etwa wenn Meisterfälscher Wolfgang Beltracchi und seine Frau oder Cornelius Gurlitts Anwalt Dr. Hannes Hartung in früheren Podcasts interviewt werden. Die Bandbreite an Themen ist jedenfalls riesig und macht Spass auf kreuz und quer hören…
NICHTS IST NICHTS… oder doch nicht? Auf jeden Fall nicht für das Museum für Kommunikation in Bern, das dem scheinbaren Nichts und Nichtigem eine ungewohnte Präsentation widmet. Überraschendes, eine liebevolle Hinwendung zu den kleinen, kaum beachteten Dingen des Lebens zeigen uns rasch, dass das Nichts unseren Alltag auf Schritt und Tritt begleitet. Nichts erwarten, einfach nur genauer hinsehen… das NICHTS eröffnet noch bis zum 21.7.24 neue Perspektiven.
DIE RETROSPEKTIVE GABRIELE MÜNTER im Leopold Museum in Wien taucht tief in das umfassende Lebenswerk der expressionistischen Malerin ein. Als erste Institution in Österreich würdigt «das Leopold» (bis 18.2.24) eine Künstlerin, die weit mehr als «die Frau an der Seite Kandinskys» war. Als eine der führenden Protagonistinnen der Avantgarde und Mitglied der Gruppe «Blaue Reiter» trug sie mit ihrer facettenreichen Malweise, innovativen Sujets und Techniken zur neuen Stilrichtung bei.