Das Bild «Ich» lässt sich als Selbstbildnis der Künstlerin verstehen. Dabei sind einzelne Gliedmassen auf der Fläche verteilt. Auf der linken Bildhälfte sind zwei Beine zu sehen. Eine gestrichelte Linie und eine kleine Schere fordern jeweils auf, die Beine auszuschneiden. Oben rechts steht ein Frauenkopf kopfüber, die sich als das «Ich», die Künstlerin Plíšková identifizieren lässt. Um das Gesicht richtig wahrnehmen zu können, muss das Blatt allerdings gewendet werden. Unterhalb ihres Kopfes sind zwei Arme, die Handinnenflächen umfassen dabei einen schematischen Körper, der auf Schnittmusterpapier aufgezeichnet und vermessen wurde. In der Ecke rechts unten ist eine Hand zu sehen, bei der nicht eindeutig ist, was sie macht. Womöglich ist sie am Zeichnen, denn unter ihrer Hand ist ein Tintenfleck. Im linken Bildrand wird ebenfalls mit Unklarheiten gespielt, so scheint die Hälfte einer Teetasse abgebildet zu sein. Damit könnte Plíšková ihre Arbeitsweise reinszenieren, wodurch sie auch diejenige ist, die diese Körperteile kreiert und zusammenfügt. Die Künstlerin setzt sich in diesem Werk mit ihrem weiblichen Körper auseinander. Es scheint, als ob sie den sozialen Druck aufgreift, dem viele Frauen ausgesetzt sind, und zwar durch den Körper Anerkennung zu erhalten und nicht durch geistige Eigenschaften. Dies wurde durch die Modeindustrie und die aufkommende Werbeindustrie in dieser Zeit sicherlich verstärkt, denn anstatt der industriell gefertigten Massenbekleidung, soll nun der Körper passend gemacht werden. Anstatt sich den Körper in echt neu zusammenzusetzen, setzt sich Plíšková mit ihrem künstlerischen Ausdruck mit dieser aussichtslosen Situation auseinander.

Technique

Lithography

Art style

Pop Art

is an original

yes

Is part of a series

yes

Image dimensions (Height x Width) [cm]

76.5x64.5

Visitation possible

yes