Jahrzehnte vor der Entwicklung der Computergrafik hat Eugen Weidlich ein bedeutendes dreidimensional räumliches Werk entwickelt, das seinerzeit sämtliche Möglichkeiten grafischer Techniken ausreizte. Dieses war seiner Zeit weit voraus.

CHF 3'200.00

Description

Vertikale, in unterschiedlicher Höhe wie Breite nebeneinander gesetzte Linien vor schwarzem Bildgrund erinnern an die Verbildlichung einer akustischen Sprachaufnahme. Durch ihre Verdichtung im blauen Bereich entsteht ein leicht dreidimensionaler Effekt und verleiht den strengen Strukturen zum Trotz eine raffinierte Verspieltheit. Eugen Weidlich hat als Grafiker mit der Aneinanderreihung vertikaler Rhythmen, die endlos variiert werden können, eine individuelle, unverwechselbar-charakteristische Ausdrucksweise geschaffen, die der konstruktiv-konkreten Kunst eine lyrische Komponente gibt. Denn strenggenommen unterlag diese abstrakte, universell zu verstehende Stilrichtung «der reinen, aus der Logik entwickelten Form», basierend auf dem von Theo van Doesburg 1930 herausgegebenen Manifest, das eine Befreiung von emotionalen Impulsen und einer Loslösung von der wahrnehmbaren Realität einforderte. Das künstlerische Vokabular jenes Stils ist auf einfache, geometrische Formen und Strukturen reduziert. Doch Weidlich, der wie andere tschechische Grafiker auch der konstruktiven Ästhetik verpflichtet ist, erweitert den Stil mit seinen variantenreichen, subtil ausgewogenen, veränderbaren Strukturen und liefert damit einen wichtigen, heute leider zu wenig bekannten Beitrag.

Specifications

Technique
Screen print
Art style
Concrete Art
is an original
yes
Is part of a series
no
Image dimensions (Height x Width) [cm]
76.5x53.5
Date
1971
Visitation possible
yes

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