CHF 5'300.00
Description
Neun unvollständige, in die Bildtiefe sich perspektivisch kleiner werdende Gerüstmasten, die mit bis zu sechs roten Signallichtern ausgestattet sind, beherrschen vor einem hellgelb über rosa bis dunkelviolett schimmernden Himmel dominant den Bildmittelgrund. Darüber eine Art Sternenbild, das mit Hilfe von Verbindungslinien zwischen den fünf «Sternpunkten» und einer in Richtung des zweitgrössten Turms rechts verlaufenden Linie eine geometrische Figur bildet. Den Gerüsten vorgesetzt sind kleine Reihenhäuser in jeweils zwei Vierergruppen mit schwarzen Giebelseiten sowie dazwischen liegenden Gebäudeteilen, die wie Ruinen erscheinen. Eine rötlich-violette Ebene, die farblich klar vom unteren Teil des Himmels getrennt ist, breitet sich bis zum vorderen Bildrand aus. Aus ihr spriessen langstielige, in der Tiefe kleiner werdende Blattpflanzen diagonal in Richtung der Masten. Es ist eine unwirtliche, feindliche Gegend, in der Technik (und Elektrosmog?) «das Sagen haben». Eine durchaus vorstellbare realitätsbezogene Situation, die Maximilien Hilpert allerdings durch mehrere Elemente verfremdete. Einerseits mit einer aussergewöhnlich expressiven Farbgebung und dem rätselhaften Sternengebilde; anderseits durch kuriose, vielleicht eher degenerierte Pflanzen, die in dieser kargen Landschaft kaum noch wachsen (können). Es herrscht eine gespenstische Atmosphäre, die auch die gelb leuchtenden Fenster der noch von Menschen bewohnten Häuser nicht durchbrechen können, während die monströsen Sendegerüste unentwegt grell rot leuchtende Signale ausstrahlen, die ihren Zweck nicht preisgeben. Es ist, als habe Hilpert beim Malen des verblüffend aktuellen Bildes vor über einem halben Jahrhundert die heutigen Themen zu Klimaschutz, Umweltzerstörung und Strahlungen bereits geahnt.
Specifications
- Technique
- Oil
- Art style
- Phantastic Realism
- is an original
- yes
- Is part of a series
- no
- Image dimensions (Height x Width) [cm]
- 65x50
- Date
- 1965
- Visitation possible
- yes