Friedrich Wilhelm Delkeskamp ist 1794 in Bielefeld geboren. Er kann als ein «Meister der Panoramen» bezeichnet werden. Er war gelernter Buchbinder, wie sein Vater. Er war aber schon früh auch als Kupferstecher, autodidaktischer Architektur-, Landschaftszeichner, Kartograf und Illustrator tätig. So nahm er ab 1812 Unterricht beim Maler und Zeichner Ludwig Wahrens. 1813/14 war er freiwillig als Soldat im Feldzug gegen Frankreich und ab 1815 arbeitete er als Zeichenlehrer an der Schule in Großbreitenbach in Thüringen. Zugleich war er in der dortigen Porzellanmanufaktur «Greiner & Sohn» als Porzellanmaler tätig. 1816 wurde er Porzellanmaler in Hanau und später an der Königlichen Porzellanmanufaktur in Berlin. In Berlin erlernte er auch das Handwerk des Kupferstichs, wodurch er als Illustrator für den Grafen Edward Raczyński arbeiten konnte. Ab 1819 reiste er malend und zeichnend durch Deutschland und vermarktete einige der Werke als Kupferstiche. Ab 1822 lebte er in Frankfurt am Main. Zwischen 1825 und 1827 bereiste er jeweils im Sommer die Schweiz und von 1828-30 lebte er sogar in Zürich als Hausgenosse des Panoramazeichners und Kartographen Heinrich Kellers. Danach verlegte er seinen Wohnsitz wieder nach Frankfurt. Er schuf, bedingt durch den wachsenden Bedarf an Illustrationen durch den Tourismussektor, diverse Panoramen. Für seine detaillierten Darstellungen benötigte er viele Jahre, unter anderem für den «Malerischen Reiseatlas des Rheins von Basel bis ans Meer». Zwischen 1830-35 veröffentlichte er das «Malerische Relief des klassischen Bodens der Schweiz». Das Relief stellt die Zentralschweiz in parallelperspektivischer Vogelschaudarstellung auf neun Blättern dar. Dafür bereiste er 800 Standpunkte, vorwiegend in den Bergen, um unter oftmals gefährlichen Bedingungen das Panorama zu zeichnen. Tausende Tourist:innen nutzten seine Panoramen zum Reisen. Delkeskamps Alpenreisen von 1845-60 dienten der Vorbereitung für sein nächstes Werk, das «Malerische Relief der Schweizer und angrenzenden Alpen». Bis 1872 sind allerdings nur zehn ganze und drei halbe der 25 geplanten Blätter erschienen. Er heiratete Elise Heerdt, eine Schwester des bekannten Malers Johann Christian Heerdt. Delkeskamp gründete in Frankfurt seinen eigenen Verlag. Er starb 1872 in Bockenheim bei Frankfurt am Main.

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