Bereits als Kind malt und zeichnet Leonor Fini, geboren in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires. Im Alter von gerade mal 17 Jahren kann sie ihre erste Einzelausstellung in Triest feiern. Hier lebt sie mit ihrer Mutter seit ihrem ersten Lebensjahr, die sich vor ihrem Ehemann zur Flucht gezwungen sah und ihre Tochter vor einer Entführung schützend etliche Jahre in Jungenkleidung steckt.
In den 1930er Jahren zieht Fini endgültig nach Paris und findet rasch Anschluss an die Gruppe der Surrealisten, deren Gründung auf André Bretons Manifest von 1924 zurückzuführen ist. Während Leonor Fini Freundschaften zu surrealistischen Künstlern wie Giorgio di Chirico, Salvador Dali, Man Ray und Max Ernst schliesst, steht sie unbändig freiheitsliebend Bretons „Anweisungen“ eher skeptisch gegenüber. Mit grossem Erfolg arbeitet Fini ab Anfang der 1940er Jahre als Bühnen- und Kostümbildnerin (für Theater in Rom, Mailand, Paris), worin sie einzigartige Ausstattungen schafft.
Leonor Fini stirbt im Alter von 87 Jahren an einer Lungenentzündung in Paris.