Der dunkle stark kontrastierte schwarz-weisse Holzschnitt zeigt die Figur «Roquairol» nach dem Roman «Titan» von Jean Paul. Sie stellt eine zerrissene Künstler- und Verführer-Figur dar. Seine negativen Charaktereigenschaften, wie Eifersucht, Bosheit und Zerrissenheit machen ihn zum Gegenspieler der idealen Romanfigur Albano. Zum Bild lässt sich teilweise auch der Titel «Bildnis Ernst Ludwig Kirchner» finden. Denn in der «Roqairol»-Figur soll er den deutschen Maler gesehen haben. Im Roman hintergeht Roqauirol Albano. Die anfängliche Freundschaft endet verfeindet. Mit Kirchner verband Heckel zeitlang eine enge Freundschaft und Zusammenarbeit. Sie waren Gründungsmitglieder der expressionistischen Künstlervereinigung «Brücke» im Jahr 1905 in Dresden und teilten sich sogar ein Künstleratelier. Das Bild entstand nach der beendeten Freundschaft zu Kirchner. Der künstlerisch überragende Maler der Künstlergruppe soll grössen- und verfolgungswahnsinnige gewesen sein und sich mit den Künstlerkollegen verstritten haben. Als Folge darauf zerbrach die Künstlergruppe im Jahr 1913. Indem er die Romanfigur mit seinem früheren Freund verknüpft, verarbeitet Heckel vermutlich den Verlust seiner Freundschaft. Eine gewisse Bitterkeit gegenüber Kirchner ist zu spüren.

Technique

Gravure sur bois

Style artistique

Expressionnisme

Est original

Oui

Fait partie d'une série

Non

Dimension (hauteur x largeur x profondeur) [cm]

78.5x60x3

Dimensions de l'image (hauter x largeur) [cm]

43.1x33.9

Datation

1917

Viewing possible

Oui