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Schwarz und braun geschwungene Linien wechseln sich ab und formen ein Ganzes. Indem verfremdete Formen mit vertraulichen Formen verschmelzen und etwas Körperliches, Organisches darstellen, regt Čechová unsere Phantasie an. Es werden Assoziationen zum weiblichen Geschlechtsorgan erzeugt. Insbesondere durch die Auswölbung in der Mitte, in der sich ein Spalt öffnet, der an die äusseren Geschlechtsmerkmale erinnert. Die feinen Striche darum herum deuten auf die Intimbehaarung hin. Die violette Hintergrundfarbe stellt einen Bezug zu etwas Geheimnisvollen, Mystischen dar; Begriffe, die oft in Zusammenhang mit dem weiblichen Geschlecht verwendet werden. Aber auch Ekel und Unreinheit wurden damit verbunden. Zudem ist Violett die Farbe von Leid, Melancholie und Verzicht. Wie auch der Titel suggeriert, wurde der Sexualität der Frau lange Scham auferlegt. Auch in der Institution der Kirche ist der Verzicht durch das Bewahren der «Jungfräulichkeit» (Virginitas) ein weit verbreitetes Gebot. Čechová hinterfragt mit dieser Darstellung traditionelle und etablierte Erwartungen und Konstrukte der weiblichen Sexualität und offeriert uns neue Umgangsformen. Dies ist insofern auffallend, da ab dem 19. Jahrhundert die Farbe Violett auch mit der Frauenbewegung verknüpft wurde.
Caractéristiques
- Technique
- Lithographie
- Style artistique
- Expressionnisme
- Est original
- Oui
- Fait partie d'une série
- Non
- Dimensions de l'image (hauter x largeur) [cm]
- 71x59
- Datation
- 1970
- Possibilité de visiter
- Oui