Ossip Zadkine
né(e) le 1890
décédé(e) le 1967
Style artistique
À propos
Bis zur Teilnahme an Ossip Zadkines erster bedeutender Ausstellung 1911 mit Skulpturen und Zeichnungen am «Salon des Indépendants» und am «Salon d`Automne» in Paris durchläuft der gerade mal Anfang 20-jährige mit Vorlieben für Poesie etliche Ausbildungsstätten: 1906 die städtische Kunstschule im nordenglischen Sunderland (Heimat seiner Mutter) mit Abendkursen für Zeichnen und Modellieren, verschiedene Möbelwerkstätten in London, in denen er gelegentlich als Ornamentschnitzer arbeitet, ab 1908 Studium im Bereich Holzskulptur an der Central School of Arts and Crafts, halbjähriges Studium an der Ecole des Beaux-Arts in Paris sowie Mitarbeit im Bildhauer-Atelier des preisgekrönten Jean Antoine Injalbert. 1912 – Zadkine wohnt nun auf dem Montparnasse - schliesst er sich kubistischen Künstlern an. Er begegnet führenden Avantgardisten u.a. wie Pablo Picasso, Georges Braque, Giorgio de Chirico, Fernand Léger, Amedeo Modigliani (ab 1913 Freundschaft), Jacques Lipchitz, Constantin Brancusi, Marc Chagall sowie dem Dichter Guillaume Apollinaire. Sein erster Sammler und Förderer wird Paul Rodocanachi, dessen philosophischen Zirkel Zadkine besucht.
1916 bis 1917 steht Zadkine, der sich freiwillig als Sanitäter meldet, im Kriegsdienst in der Champagne. Er leidet psychisch wie physisch unter den traumatischen Erlebnissen und einer Gasvergiftung. Zu der Zeit entstehen Kriegszeichnungen. Sein Malerfreund Henry Ramey (1890-1978) fährt mit ihm 1917 in den mittelalterlichen Ort Bruniquel (Region Quercy im SW Frankreichs), wo sich Zadkine malend erholt und die Steinmetzkunst entdeckt. Im nahegelegenen Steinbruch zeigen ihm Handwerker traditionelle Techniken und Inspirationen holt er sich in der schlichten Naturstein-Architektur, Landschaft und Wäldern des Quercy. Ab 1919 entstehen die ersten Grafiken, vermehrt dann Ende der 1950er Jahre, wobei die frühen Werke von einer kubistischen Formensprache inspiriert sind. Die Heirat 1920 mit der Künstlerin Valentine Henriette Prax (1899-1981) steht bis zum Ausbruch des II. Weltkriegs unter einem glücklichen Stern: beide finden in Pariser Sammlerkreisen Anerkennung, kaufen 1928 ein Atelierhaus in Paris und 1934 ein baufälliges Landhaus im mittelalterlichen Les Arques (Region Quercy), das neben Paris zum zweiten Wohnsitz wird. 1921 erhält Zadkine die französische Staatsbürgerschaft, reist 1931 durch Griechenland, studiert spätantike Skulpturen und begegnet byzantinischen Mosaiken. 1937 besucht Zadkine zum ersten Mal die USA aus Anlass der Eröffnung seiner Ausstellung in der Galerie Brummer in New York.
Nach Eintreffen deutscher Truppen in Paris flieht Zadkine im Oktober 1941 nach New York, wo sich weitere Exilanten wie Marcel Duchamps, Max Ernst oder Marc Chagall aufhalten. Auch wenn ihm die USA fremd bleibt, unterrichtet Zadkine 1944 an der Art Students League in New York. Im Herbst 1945 Rückkehr nach Paris und Beginn der Lehrtätigkeit als Professor an der Académie de la Grande Chaumière. Zadkines Ehefrau übersteht die Kriegsjahre hingegen in Frankreich, um Eigentum und Kunst vor der Konfiszierung der Nazis als „jüdisches Eigentum“ zu retten: es gelingt ihr einige Bronzeskulpturen in Nachbarkellern zu verstecken, während sie bis auf wenige Stücke seine Gemälde zerstört. Nach Kriegsende werden Valentine Prax und Ossip Zadkine in zahlreichen europäischen Ausstellungen gewürdigt und ausgezeichnet (Zadkine z. Bsp. 1950 mit dem Grossen Preis für Bildhauerei auf der Biennale in Venedig). Ab 1962 leitet er Kurse an der Ecole des Beaux-Arts in Paris und beginnt seine Memoiren «Le Maillet e le Ciseau». Bis zu seinem Tod im Jahr 1967 ehren mehr als 105 Einzelausstellungen in Europa (darunter die documenta 2 in Kassel), den USA und Japan den grossartigen Künstler. Für weitere Forschungen und Dokumentationen ist heutzutage das Ossip Zadkine Research Center zuständig.
1916 bis 1917 steht Zadkine, der sich freiwillig als Sanitäter meldet, im Kriegsdienst in der Champagne. Er leidet psychisch wie physisch unter den traumatischen Erlebnissen und einer Gasvergiftung. Zu der Zeit entstehen Kriegszeichnungen. Sein Malerfreund Henry Ramey (1890-1978) fährt mit ihm 1917 in den mittelalterlichen Ort Bruniquel (Region Quercy im SW Frankreichs), wo sich Zadkine malend erholt und die Steinmetzkunst entdeckt. Im nahegelegenen Steinbruch zeigen ihm Handwerker traditionelle Techniken und Inspirationen holt er sich in der schlichten Naturstein-Architektur, Landschaft und Wäldern des Quercy. Ab 1919 entstehen die ersten Grafiken, vermehrt dann Ende der 1950er Jahre, wobei die frühen Werke von einer kubistischen Formensprache inspiriert sind. Die Heirat 1920 mit der Künstlerin Valentine Henriette Prax (1899-1981) steht bis zum Ausbruch des II. Weltkriegs unter einem glücklichen Stern: beide finden in Pariser Sammlerkreisen Anerkennung, kaufen 1928 ein Atelierhaus in Paris und 1934 ein baufälliges Landhaus im mittelalterlichen Les Arques (Region Quercy), das neben Paris zum zweiten Wohnsitz wird. 1921 erhält Zadkine die französische Staatsbürgerschaft, reist 1931 durch Griechenland, studiert spätantike Skulpturen und begegnet byzantinischen Mosaiken. 1937 besucht Zadkine zum ersten Mal die USA aus Anlass der Eröffnung seiner Ausstellung in der Galerie Brummer in New York.
Nach Eintreffen deutscher Truppen in Paris flieht Zadkine im Oktober 1941 nach New York, wo sich weitere Exilanten wie Marcel Duchamps, Max Ernst oder Marc Chagall aufhalten. Auch wenn ihm die USA fremd bleibt, unterrichtet Zadkine 1944 an der Art Students League in New York. Im Herbst 1945 Rückkehr nach Paris und Beginn der Lehrtätigkeit als Professor an der Académie de la Grande Chaumière. Zadkines Ehefrau übersteht die Kriegsjahre hingegen in Frankreich, um Eigentum und Kunst vor der Konfiszierung der Nazis als „jüdisches Eigentum“ zu retten: es gelingt ihr einige Bronzeskulpturen in Nachbarkellern zu verstecken, während sie bis auf wenige Stücke seine Gemälde zerstört. Nach Kriegsende werden Valentine Prax und Ossip Zadkine in zahlreichen europäischen Ausstellungen gewürdigt und ausgezeichnet (Zadkine z. Bsp. 1950 mit dem Grossen Preis für Bildhauerei auf der Biennale in Venedig). Ab 1962 leitet er Kurse an der Ecole des Beaux-Arts in Paris und beginnt seine Memoiren «Le Maillet e le Ciseau». Bis zu seinem Tod im Jahr 1967 ehren mehr als 105 Einzelausstellungen in Europa (darunter die documenta 2 in Kassel), den USA und Japan den grossartigen Künstler. Für weitere Forschungen und Dokumentationen ist heutzutage das Ossip Zadkine Research Center zuständig.