Yves Corbassière
né(e) le 1925
décédé(e) le 2020
Style artistique
À propos
Eine schillernde, in ganz Paris bekannte, legendäre Person mit Hut – das ist Yves Corbassière, Maler, Aquarellist, Grafiker, Bildhauer und extravaganter Dandy-Künstler, der einer Industriellenfamilie entstammt. Ab den 1950er Jahren prägt er die Künstlerszene von Saint-Germain-des-Prés auch mit seinem bemalten «véhicule carré» (einem Renault Torpedo Cabrio, 1925), veranstaltet legendäre Feste und führt provokative Performances durch. Corbassière schafft es, 1984 die NASA davon zu überzeugen, signierte Werke ins Weltall zu schicken – was ihm auch mit eigenen Bildern gelingt und den Übernamen «Maler des Weltraums» einbringt. Weitere spektakuläre Protestaktionen sind das Deponieren von einer Tonne Kohle vor der Internationalen Messe für zeitgenössische Kunst (FIAC) 1993 oder die Erstellung eines makabren Kunstwerks zugunsten von «Ärzte ohne Grenzen» in Zusammenarbeit mit einigen Künstlern aus der Gruppe der «Nouveaux Réalistes» nach Corbassières Operation am Oberschenkel: ein Knochenteil wird von Arman (1928-2005) in einen Acryl-Block gegossen, von César (1921-1998) auf einen Sockel montiert und von Christo (1935-2020) verpackt. Als Künstler bleibt er jahrzehntelang der abstrakt-expressiven Richtung des «Tachismus» («Fleckenmalerei») treu, die sich in Paris in den 1940er Jahren formiert. Erst in den letzten 20 Jahren seines Lebens ab 2000 wendet sich Corbassière wieder der figurativen Malerei zu. Yves Corbassière, einer der Gründer von «Artistes sans Frontières» und zeitweise Professor an der University of California, hinterlässt etwa 5000 Werke (trotz Zerstörung seines Ateliers in Pontchartrain durch einen Sturm).