Stadt und Land, bürgerliche und bäuerliche Atmosphäre spiegeln sich in Ankers Werk exemplarisch wider. Seine Porträts zeigen einzelne Charaktere: "Etwas, worauf ich von Anfang an großen Wert gelegt habe: ein Interesse an Psychologie, möglicherweise ein Überbleibsel meiner theologischen Ausbildung. Es schien mir immer, dass ein Gemälde ohne dieses Interesse nichts ausstrahlt", schrieb Anker 1899 an den Schriftsteller Philippe Godet.

CHF 140'000.00

Beschreibung

Anker malte subtil die beiden Porträts von dem Restaurantbesitzer Alexander Zimmermann (1862–1945) und seiner Gattin Marie Lina Zimmermann-Schönauer (1862–1929) in Dreiviertelansicht als Gegenstücke. Die fein definierten Konturen der Dargestellten heben sich von einem gleichmäßig neutralen Hintergrund ab. Ihre bürgerliche Kleidung, die das Vermieter- und Mieterpaar als Stadtbewohner charakterisiert, ist in ein einheitliches Licht getaucht, wobei die Vorhänge fein in feiner Farbe ausgearbeitet sind und mit dem monochromen Hintergrund kontrastieren. Die Haut ihrer Gesichter wird mit Hilfe von subtilen Schatten um die Augen und hellen Rosatönen modelliert, die den Gesichtern eine spürbare Lebendigkeit und den Anschein von bodenständiger Gesundheit verleihen. In diesen beiden Porträts entspricht Ankers Malstil noch dem französisch geprägten Malstil des Ancien Régime, der weiterhin den Stil der Porträtmalerei diktierte und den Künstler bevorzugten, für Auftragsarbeiten zu verwenden. Dennoch haben diese Porträts einen innovativen, dynamischen Stil: Anker schafft zwei intime Porträts, die Menschen als einzigartige Motive ohne repräsentative Zwänge einfangen.

Spezifikationen

Technik
Oel
Kunststil
Realismus
Ist Original
ja
Ist Teil einer Serie
nein
Bildmass (Höhe x Breite) [cm]
56x42.5
Datierung
1892
Besichtigung möglich
nein

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