Calame, der «Maler der Alpen» war ein bedeutender Vertreter spätromantischer schweizerischer Landschaftsdarstellungen mit Bergen, Gebirgsbächen, vom Sturm zersplitterten Bäumen in oftmals dramatisch gehaltenen Szenerien.

CHF 1'500.00

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Beschreibung

In dieser Nahaufnahme eines eigentlich banalen Motivs wie das eines Wiesenstücks aus der Froschperspektive steht Alexandre Calame, der diese Zeichnung vermutlich anfertigte, in der Tradition von Albrecht Dürer, der 1503 das erste Rasenstück der Kunst mit Gräsern, Wiesenblumen und Kräutern malte und damit die berühmteste Naturstudie der Neuzeit schuf. Calame, der spätromantische Künstler, geht bei der Platzierung seines Naturstücks mit Gräsern, kurzstieligen, dicht nebeneinander gehaltenen Blattpflanzen verschiedenster Formen in einer Wiese noch weiter, indem er sie am Rand eines Abgrunds anordnet, der sich im rechten oberen Bildhintergrund als grasbewachsener, jäh in die Tiefe abfallender Berghang offenbart. Aus dem auf den ersten Blick scheinbar harmlosen Pflanzen-Wiesen-Stück, in dem wie zufällig ein allerdings sorgfältig abgeschnittenes Rundholz-Stück liegt, wird eine brillant aufgebaute Szenerie mit dramatischer wie symbolträchtiger Aussage. Hier vereinigen sich Hinweise auf irdische Vergänglichkeit (im Holz und Abgrund) mit einer respektvollen Haltung des eigentlich kleinen Menschen vor der Natur und Schöpfung (im Mikrokosmos verbirgt sich zugleich das ganze Universum). So fasst Calame eigentlich den immerwährenden geheimnisvollen Kreislauf von Werden und Sterben in einem bescheidenen, wundervoll gezeichneten Naturstück zusammen, dessen lebendiger Gesamteindruck noch heute fasziniert.

Spezifikationen

Technik
Bleistift
Kunststil
Romantik
Ist Original
ja
Ist Teil einer Serie
nein
Bildmass (Höhe x Breite) [cm]
19x23
Besichtigung möglich
ja

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