Kunst und Kultur in den Medien #10
HOBBITS IN GRAUBÜNDEN? Kein Fake! Eine Hobbithöhle und die weltweit grösste Sammlung mit Kunst, Literatur und Sammelstücken rund um Mittelerde, also das Land der kleinen Wesen mit den behaarten Füssen, befinden sich in Jenins. In diesem kleinen Ort inmitten der Bündner Herrschaft, ca. 20 Kilometer vor den Toren Churs gelegen, lebt Bernd Greisinger als “Herr der Ringe”-Fan seine Leidenschaft. Die nachgebaute Höhle mit etwa 12 show rooms ist in einer Führung mit via Website gebuchten Tickets zu bestaunen.
DEN LEIB DES KÜNSTLERS nimmt dieses ungewöhnliche Buch hautnah unter die Lupe. Autor Andreas Beyer schildert anschaulich und höchst lesenswert künstlerische Mal- und Kleidungsstile, Essvorlieben, aber auch Verdauungsstörungen, Alkoholgenuss, Krankheiten, Träume, sexuelle Vorlieben und anderes mehr bei berühmten Renaissance-Künstlern. Klingt ein wenig nach heutigen Influencern oder nach «Klatsch & Tratsch»... dass allerdings keine Künstlerinnen vorkommen, liegt leider daran, dass herausragende Frauen-Viten erst später ausführlicher dokumentiert sind.
SCHWARZE KUNST wird - auch in der Schweiz - erst allmählich wahrgenommen. Nach wie vor sind Ausstellungen von weissen Kunstschaffenden geprägt - es gilt endlich Versäumnisse nachzuholen, was sich 2023 in verschiedenen Institutionen abzeichnet: ab 25.2. zeigt das Kunstmuseum St. Gallen die erste Einzelausstellung von Tschabalala Self (*1990); ebenfalls ab 25.2. widmet sich das Kunstmuseum Luzern der afroamerikanischen Künstlerin Betye Saar (*1926) und ihrer Reflexion über Schwarze Identität und die Geschichte des Rassismus in den Vereinigten Staaten. Weitere Hinweise gibt es im Verlauf der nächsten Monate...
SCHWARZE KUNSTGESCHICHTE kuratiert Alayo Akinkugbe hingegen schon länger auf Instagram. Ihr Account mit über 59.000 Followern verweist auf das künstlerische Schaffen von Schwarzen Künstler:innen, Kurator:innen ebenso wie auf Denker:innen aus vergangener und zeitgenössischer Kunstgeschichte. Ihre ausgewählten und vorgestellten Werkbeispiele aus Malerei, Fotografie, Objektkunst oder Installation sowie Buchhinweise vermitteln eindrücklich, wie beschämend einseitig und eurozentristisch Kunst und ihre Geschichte behandelt wurde und immer noch wird...
AFRIKANISCHE KUNSTSCHAFFENDE von 1882 bis heute vereint das bahnbrechende und zugleich überraschende Buch African Artists. Mehr als 300 Künstler:innen und ihre Werke sind hier vereint – es ist damit die umfangreichste Bewertung zeitgenössischer Kunstschaffende, die in Afrika geboren oder ansässig sind. Dieses herausragende, wichtige und grundlegende Dokument trägt mit Texten und Bildern dazu bei, die globale Geschichte der Malerei, Skulptur, Fotografie, Installation und Performance-Kunst neu zu definieren und zu bewerten.