White Canvas #14 CRIS über die COP28 UAE EXHIBITION - Kunst und Natur: Eine Verbindung zu unseren Vorfahren

31.01.2024
CRIS

Die Weltklimakonferenz (COP28) ist das wichtigste Ereignis auf der globalen Agenda von Regierungen, Nichtregierungsorganisationen und Zivilgesellschaften bei der Suche nach einer Lösung für die Probleme, die durch die globale Erwärmung, der planetarischen Veränderungen und der Zerstörung der Natur verursacht werden. Vom 30. November bis zum 12. Dezember 2023 fand in der Weltstadt Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten der COP28-Gipfel der Vereinigten Arabischen Emirate statt, an dem Staats- und Regierungschef:innen und Vertretende aus mehr als 150 Ländern teilnahmen, um die Fortschritte, Rückschläge und Herausforderungen zu erörtern, denen die Menschheit gegenüber steht, um die Pariser Vereinbarungen zur Energiewende, zur Eindämmung der Treibhausgasemissionen und zum Schutz des Planeten zu erfüllen. In diesem Zusammenhang umfassen die SDGs - Sustainable Development Goals, auch bekannt als Agenda 2030 - 17 Ziele, die zur Einhaltung der internationalen Vereinbarungen und Übereinkünfte zum Klimawandel beitragen. Es stellt sich also die Frage: Welchen Beitrag können Kunst und Künstler:innen an diesem Scheideweg leisten, der die Gesellschaften auf der ganzen Welt betrifft?

art24-Künstler auf der Weltklimakonferenz

Die Weltklimakonferenz (COP28) ist das wichtigste Ereignis auf der globalen Agenda von Regierungen, Nichtregierungsorganisationen und Zivilgesellschaften bei der Suche nach einer Lösung für die durch die globale Erwärmung und die planetarischen Veränderungen, welche durch diese Zerstörung der Natur verursacht werden. Vom 30. November bis zum 12. Dezember 2023 fand in der Weltstadt Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten der COP28-Gipfel der Vereinigten Arabischen Emirate statt, an dem Staats- und Regierungschef:innen und Vertretende aus mehr als 150 Ländern teilnahmen, um die Fortschritte, Rückschläge und Herausforderungen zu erörtern, denen die Menschheit gegenüber steht, um die Pariser Vereinbarungen zur Energiewende, zur Eindämmung der Treibhausgasemissionen und zum Schutz des Planeten zu erfüllen. In diesem Zusammenhang umfassen die SDGs - Sustainable Development Goals, auch bekannt als Agenda 2030 - 17 Ziele, die zur Einhaltung der internationalen Vereinbarungen und Übereinkünfte zum Klimawandel beitragen. Es stellt sich also die Frage: Welchen Beitrag können Kunst und Künstler:innen an diesem Scheideweg leisten, der die Gesellschaften auf der ganzen Welt betrifft?

Eine der möglichen Antworten: eine Stimme zu werden, die durch Demonstrationen und künstlerische Kreationen die Zerbrechlichkeit, Verletzlichkeit und Empfindlichkeit der Natur gegenüber den Eingriffen des Menschen berücksichtigt. Diese Idee mobilisiert Tausende von Künstlerinnen und Künstlern in verschiedenen Breitengraden. Aus diesem Anlass rief eine Initiative der ZeeArts Gallery in Dubai unter der Leitung der Kuratorin und Künstlerin Zaahira Muthy Künstlerinnen und Künstler aus der Schweiz auf, am Projekt «SDG's Through Arts Switzerland» teilzunehmen und Werke zu schaffen, die mit den 17 Zielen der Agenda 2030 in Verbindung stehen. Die Ausstellung, an der 5 Künstlerinnen und Künstler von art24 beteiligt waren, wurde im Juni im Atelier Mondiale in Basel ausgestellt und dann nach Dubai verlegt, um während der COP28 in der exklusiven Blue Zone gezeigt zu werden, in der sich Staatsoberhäupter, Beobachter:innen und globale Führungskräfte trafen.

In diesem Artikel, den Cris direkt aus Dubai geschrieben hat, stellen wir die Werke und das Engagement der 5 art24-Künstler vor, die sich mit ihrer Kunst für den Planeten einsetzen, den wir bewohnen: Silvia Salvagno, Judith Roesli, Kamila Hlobil, Madeleine Farhounmand und Cris.

 

Bild 1: Die Künstler von art24 bei der Preisverleihung in der COP28 UAE. Bildnachweis: ©CRIS / Dubai, Dezember, 2023.

 

Bild 2: Kamila und Cris Künstler von art24 bei der COP28 UAE / Dubai, Dezember 2023.

 

Bild 3: Voice for Action Konferenz: Klimamigration und Kunst & Buchpräsentation von Cris, internationale Analistin, Künstlerin und Autorin von art24 bei der COP28 UAE / Dubai, Dezember 2023.

 

SILVIA SALVAGNO – «No water, no life. No green, no blue» 

Der Titel dieses Beitrags ist einem berühmten Zitat der Meeresforscherin Dr. Sylvia Earle (*) entnommen. Ihre prägnanten und direkten Worte verdeutlichen den Zusammenhang zwischen dem Schicksal der grossen Wasserkörper und dem des Landes und des menschlichen Lebens: «Gesunde Ozeane und Meere sind für unsere Existenz unerlässlich. Sie bedecken 70 Prozent unseres Planeten und wir sind auf sie angewiesen, um Nahrung, Energie und Wasser zu erhalten. Dennoch haben wir es geschafft, diesen wertvollen Ressourcen enormen Schaden zuzufügen. Wir müssen sie schützen, indem wir die Verschmutzung und Überfischung beseitigen und sofort damit beginnen, alle Meereslebewesen auf der ganzen Welt verantwortungsvoll zu verwalten und zu schützen.» (globalgoals.com) Dieses Werk ist auf natürliches Leinen gemalt, was es uns ermöglicht, den Faden des Gewebes als eine Metapher für den Faden des Lebens selbst zu sehen. Die verwobenen Fäden spiegeln die Verbindung zwischen den Lebewesen und der Natur wider. Dieses Material lässt uns auch darüber nachdenken, wie zerbrechlich jeder einzelne Faden dieses Gewebes für sich genommen ist, aber wie stark und schön er wird, wenn er mit anderen in harmonischer Verschmelzung verbunden ist. Ich habe Sand und Salzwasser, das ich auf meinen Reisen gesammelt habe, verwendet, um Aquarellfarben, Tinte und Pigmente zu mischen und eine organische Komposition zu schaffen, die die Schönheit unserer Ozeane und Korallenriffe wiedergibt. Ich hoffe, dass dieses Kunstwerk den Betrachter nicht nur dazu inspirieren kann, sich mit dem Reichtum und der Schönheit der marinen Ökosysteme zu verbinden, sondern auch dazu, Massnahmen zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der Ozeane, des Meeres und der Meeresressourcen zu ergreifen.

 

KAMILA HLOBIL – «Zero Hunger»

Trotz seiner weltweiten Verbreitung ist der Hunger nicht nur eine Bedrohung für den Einzelnen, sondern auch ein Problem für die Gesellschaft, das eine moralische und gesellschaftliche Frage darstellt, da Grundbedürfnisse wie das Recht auf angemessene Ernährung noch immer nicht vollständig erfüllt sind. Die Tatsache, dass Menschen unter einem Mangel leiden, den die Industriegesellschaft entweder nicht erlebt oder von dem sie nicht betroffen ist, ist eine Tatsache, die wir nicht ignorieren dürfen.

Als Teil meines Beitrags zu den SDGs durch die Kunst mit «Zero hunger» möchte ich nicht nur einen positiven Einfluss auf das Ziel Nr. 2 der SDGs ausüben, sondern das Kunstwerk reflektiert auch die Auswirkungen auf die Umwelt. Um ein Ziel nach dem anderen zu erreichen, brauchen wir einen ganzheitlichen Ansatz, der uns ermöglicht, uns gegenseitig zu unterstützen und weiterzuentwickeln, wenn es um unsere Ziele geht.

Die Welt muss die Komplexität und Ernsthaftigkeit der globalen Probleme und die Notwendigkeit einer nachhaltigen Systemtransformation auf den wichtigsten Ebenen verstehen, ohne egoistische Ziele von Einzelpersonen einzubeziehen, auch wenn es Zeit, Mühe und Kraft kostet.

 

JUDITH ROESLI – «No Poverty»

Das lebendige Zusammenspiel von Wiedererkennbarkeit und Abstraktion steht im Vordergrund und verleiht den Werken einen außergewöhnlichen Charakter und soll die Betrachtenden zum Verweilen anregen. Die künstlerische Umsetzung des «Sustainable Development Goal Number 1 – Poverty» war eine Herausforderung. Die Darstellung sollte sensibel sein, aber auch das Elend deutlich zeigen. Die Inspiration, gleiches Recht auf Bildung und damit auf Arbeit, zeigte mir das Verhältnis zwischen Arm und Reich. Es ist von grundlegender Bedeutung, dass Investitionen in Menschen, die von Armut betroffen sind, nicht nur als ein Akt der Sympathie und Philanthropie gesehen werden sollten, sondern zu einer wertvolleren Gesellschaft für alle ihre Mitglieder führen werden. Meine symbolische Darstellung zeigt den Reichtum im oberen Drittel des Bildes. In der Mitte des Bildes wird das Elend dargestellt. Der schönste Bereich im unteren Teil schliesslich lässt uns das Ensemble spielen sehen.

 

MADELEINE FARDHOUMAND – «The Falcon and the Snake»

«The Falcon and the Snake» (Der Falke und die Schlange) fängt die Essenz des UN SDG Nr. 13 ein. Mein Gemälde stellt das SDG Nr. 13 zum Klimawandel dar: «Der Klimawandel ist wie der Tod. Er ist eine Realität, aber wir wollen uns ihm nicht stellen». Der Klimawandel, der mit dem Tod verwandt ist, ist eine unbestreitbare Realität, der wir uns oft nicht stellen wollen. In meinem Meisterwerk «The Falcon and the Snake» ist die Symbolik tiefgründig. Der Falke, der für unsere Entscheidungsfreiheit steht, setzt sich mit den Folgen des Klimawandels auseinander. Ein brennender Flügel steht für die Auswirkungen unseres Handelns, während der gefrorene Flügel die Dringlichkeit verkörpert, etwas zu ändern. Der erbitterte Kampf mit einer Schlange, die aus umweltschädlichen Elementen wie Plastik, Zigaretten und Aluminium besteht, veranschaulicht unseren ständigen Kampf gegen die Umweltverschmutzung. Mit diesem Kunstwerk fordere ich die Betrachtenden auf, die Macht ihrer Entscheidungen im Kampf gegen den Klimawandel zu erkennen.

 

CRIS - «Unity»

Auf der Grundlage von Zeit und Raum entwickelt sich das Leben des Universums. In einer sanften natürlichen Bewegung gleiten die Körner der Sanduhr der Geschichte zwischen den Extremen der Existenz hin und her, auf der ständigen Suche nach dem Gleichgewicht. Vergangenheit und Zukunft, rechte und linke Hemisphäre, Nord-Süd und Ost-West. Die Kette des Lebens, zerbrechlich und unendlich, sucht nach ihrem nächsten Glied. Ein Code, ein Wegweiser und eine Leiter von Aktionen, die zur menschlichen, natürlichen und künstlichen Integration führen und das verlorene Gleichgewicht wiederherstellen. Natur und Technologie, virtuelle und reale Welt, künstliche Intelligenz und Mensch, Gesellschaft und Planet Erde.

Die Kinder von morgen blicken hoffnungsvoll auf die Gegenwart, aus einer Zukunft, die noch diffus und unvollständig erscheint, strecken ihre Träume die Arme nach der Gegenwart aus. Wissenschaft und Religion. Gehirn und Herz. Vernunft und Intuition. Zwischen Kriegen, Armut, Ungleichheit, Krisen, Migration, Aussterben, Klimawandel und Naturkatastrophen schreiben die Menschen die Gegenwart zwischen genialen Erfindungen und neuen Technologien, basierend auf den Fehlern und Erfolgen der Vergangenheit.

Seit Menschengedenken haben alle Kulturen und Zivilisationen Kodizes für ein Leben in Gemeinschaft, Harmonie und Einheit mit dem Planeten verfasst. Die SDGs scheinen die Stimme von heute widerzuspiegeln, die Warnung vor der Zukunft. Eine Stimme, die in der Stille zu uns spricht und mit jeder Minute, die verstreicht, anschwillt. Eine Stimme, die im Namen der Natur und der künftigen Generationen zu sprechen scheint. Die Zeit der Regeneration, der Transformation und der Integration ist gekommen. Die Stimme der Natur ist der neue und einzige Wegweiser zur Erhaltung, Bewahrung und Wiederbelebung der biologischen Vielfalt von Flora, Fauna und allen menschlichen Kulturen, die die Erde bewohnen. Vereint, integriert und demütig vor der unermesslichen Unermesslichkeit des Lebens, das sich entwickelt und in jedem Moment zirkuliert wie der Saft, das Wasser und das Gold in unserer DNA.

 

KUNST, NATUR, KÜNSTLER UND FARBEN: Interkonnektivität

In diesem Zusammenhang ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass die COP28, wie viele andere globale Bemühungen zur Koordinierung von Massnahmen zwischen den Nationen, in Kontroversen verwickelt sind, wie z.B. die Tatsache, dass der Gipfel in den Vereinigten Arabischen Emiraten stattfindet, einem der wichtigsten Produzenten und Exporteure von fossilen Brennstoffen in der Welt, und auch die harte Realität, dass bei zahlreichen Gipfeltreffen die festgelegten Ziele oder die von den Ländern eingegangenen Verpflichtungen nicht erreicht werden. Die Verbindung zwischen Natur und Kunst, zwischen dem Planeten und den Kunstschaffenden, besteht jedoch seit den Anfängen der menschlichen Kultur. Die Natur inspiriert uns, Kunst zu schaffen, und die Kunst schafft neue Möglichkeiten, mit der Natur in Verbindung zu treten. Ob in der Architektur, der Malerei, der Bildhauerei, der Musik, dem Tanz oder der Literatur, die Kunst spiegelt die Bewegungen der Natur wider, und die Natur wird durch den Menschen projiziert, da der Mensch Teil des Planeten ist, den wir bewohnen.

Von Färbemitteln mit natürlichen Pigmenten von der Antike bis zur Renaissance bis hin zu künstlicher Intelligenz oder Wolkenkratzern wie dem Burj Khalifa, der mit seinen 888 Metern der höchste der Welt ist, haben Kunst und Natur eine uralte Verbindung, die sich ständig verändert. Die Werke unserer Künstler und Künstlerinnen sind ein Zeugnis unserer Zeit, einer Zeit mit beunruhigenden Herausforderungen, die uns anspornt, uns zusammenzuschliessen, Grenzen zu überwinden und Wege zu einem nachhaltigen, sauberen und grünen Planeten zu finden.

Grün, Blau und Hellblau sind die Farben unseres Planeten aus dem Weltall gesehen. Rot, Orange und Gelb sind die Farben des Bodens, auf dem wir gehen. Das Violett der Blumen, der Korallen und der Elektrizität. Alle Farben, die in den Werken unserer Kunstschaffenden vorkommen, wurden zusammengebracht, um in der symbolträchtigen Blauen Zone der COP28 VAE eine gemeinsame Botschaft der Wertschätzung, des Schutzes und der Pflege des Planeten, den wir bewohnen, auszustrahlen. Die Kunstwerke erinnern uns einmal mehr daran, dass Kunst und Natur eine unverbrüchliche, uralte Verbindung haben, die die grossen Meister und Meisterinnen der Menschheit inspirierte und auch neue Generationen von Künstler:innen auf der ganzen Welt dazu anregt, die ästhetische, ursprüngliche, subtile, zerbrechliche und unermessliche Schönheit der Natur zu betrachten, die uns bewohnt und die wir bewohnen. 

 

Bilder 4, 5, 6, 7 und 8: Silvia Salvagno, Judith Roesli, Kamila Hlobil, Madeleine Farhounmand und Cris, Kunstschaffende von art24 in der Blue Zone COP28 UAE / Dubai, Dezember 2023.

Bilder 9, 10 und 11: Gemälde von Silvia Salvagno, Judith Roesli, Kamila Hlobil, Madeleine Farhounmand und Cris, Künstlern und Künstlerinnen von art24 in der Blue Zone COP28 UAE / Dubai, Dezember 2023.