Die Radierung entstand 1974 anlässilich der Eröffnung des Museums «Teatre-Museu Dalí» in seiner Heimatstadt Figueres im selben Jahr. Die Mappe beinhaltete nebst den Radierungen auch Texte des Schriftstellers und Kunstkritikers André Parinaud, welche die Bilder ergänzen. Bilder und Texte dienen als Dokumentation von Ereignissen in Dalís Leben. Daneben wird es als Hommage an das «Manifeste du Surréalisme» von Andre Brétons gesehen, das 50 Jahre zuvor entstanden ist (1924). Darin wird das Unbewusste als Inspirationsquelle für künstlerische Arbeiten ausgelegt. Die Welt der Träume und das Innere waren für Dalí stets von grossem Interesse und bilden die Grundlage seiner Werke. In «Gott, die Zeit, der Raum und der Paps» reflektiert der Künstler seine Begegnung mit dem Paps Pius XII. im Jahr 1949 bei einer Privataudienz. Der Künstler bekannte sich im Zuge dieser Privataudienz in Rom 1949 zum römisch-katholischen Glauben und heiratete auch seine Frau Gala kirchlich. Er interessierte sich besonders für spanische Mystiker und malte auch einige religöse Werke. Die Radierung zeigt einen gelben Weg, der zu einem Gebäudekomplex in der Distanz führt. Der Vatikan wird von trompetenspielenden Engeln verziert. Der weisse Umriss einer Person mit Umhang, so stellte sich der Künstler gerne selbst dar, breitet sich schattenartig zu Beginn des Weges aus. Auf dem Kopf scheint er einen Nimbus zu tragen. In einer Vertiefung im Boden oder im "Schatten" der Figur, liegt ein Objekt, das an eine Nuss oder an ein Stück Gold erinnert. Womöglich ein Platzhalter, der den Raum symbolisiert, welcher im Titel angesprochen wird. Vor dem Vatikan ist dreimal als kleine Figur der Papst abgebildet. Vor dem Tor kniet eine Figur vor ihm, vermutlich die Begegnung Salvador Dalí mit dem Paps darstelllend.

Technik

Kaltnadel

Kunststil

Surrealismus

Ist Original

ja

Ist Teil einer Serie

nein

Dimension (Höhe x Breite x Tiefe) [cm]

77.5x62x3

Bildmass (Höhe x Breite) [cm]

65.5x50

Datierung

1974

Besichtigung möglich

nein