«Der überwundene Fluch», eine Kaltnadelradierung von Dalí, welche als eine von 12 Radierungen des Portfolios «After 50 years of surrealism» erschienen ist. Das Werk, auf BFK Papier gedruckt, wurde mittels Pochoir und Handkolorierung verfeinert. Das Blatt ist Teil der Druckserie Nr. 43 von gesamthaft 195 Ausgaben und wurde links unten mit Bleistift signiert und nummeriert. Wie das «F» am Anfang der Signatur verrät, handelt es sich um die französische Ausgabe, daneben gab es noch eine englische Ausgabe.

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Beschreibung

Die Radierung entstand 1974 anlässilich der Eröffnung des Museums «Teatre-Museu Dalí» in seiner Heimatstadt Figueres im selben Jahr. Die Mappe beinhaltete nebst den Radierungen auch Texte des Schriftstellers und Kunstkritikers André Parinaud, welche die Bilder ergänzen. Bilder und Texte dienen als Dokumentation von Ereignissen in Dalís Leben. Daneben wird es als Hommage an das «Manifeste du Surréalisme» von Andre Brétons gesehen, das 50 Jahre zuvor entstanden ist (1924). Darin wird das Unbewusste als Inspirationsquelle für künstlerische Arbeiten ausgelegt. Die Welt der Träume und das Innere waren für Dalí stets von grossem Interesse und bilden die Grundlage seiner Werke. Mithilfe dieser Zeichnungen führt er durch seine Erinnerungen und Träume. Auch «Der überwundene Fluch» ist in der alten Traditon der Radierung, angefertigt und verfestigt dadaurch den Surrealismus in die etablierte Welt der Kunst. Zu sehen ist ein riesiger Schuh, aussen rot, innen blau, und die Sohle braun koloriert. Der Schuh ragt wie ein Berg oder wie eine monumentale Skulptur in den Himmel empor und scheint sich in einem Balance-Akt auf auf einer Felsenormation zu befinden, die einer Nähmaschine gleicht und nur von einer Nadel gestützt wird. Aus dem Schuh selbst ragt ein Gefäss, in das eine Schnur fällt. Diese wiederum ist an einem zweigabeligen Ast angebunden und ragt ebenfalls aus dem Schuh hervor. Darunter sind die Umrisse zweier Menschen auf einem flachen Felsen, die im Vergleich zum Schuh winzig wirken. Die grössere Figur hält ebenfalls einen zweigabeliger Ast in der Hand. Hinter diesem surrealien Ereignis verflüchtigen sich Fluchtlinien in der Ferne, bis sie auf den Horizont auftreffen. Zwischen dem Schuh, wird in der Distanz erneut eine Person mit einem Stock abgebildet. Damit spielt der Künstler auf einen Schuhfetisch an, was einen Verweis auf die Theorien Sigmund Freuds, besonders seiner Theorie der infantilen Sexualität, ist. Das Werk erinnert an ein früheres Werk, eine Skulpur mit einem roten Schuh seiner Frau Gala aus dem Jahr 1931 mit dem Titel «Objet esca­to­lo­gi­que de fonc­tion­ne­ment symbo­li­que (Le soulier de Gala)» («Skato­lo­gi­sches Objekt mit symbo­li­scher Funk­tion (Galas Schuh)»). Das Gefäss im Schuh könnte das Glas Milch sein, das zum verloren gegangen Original gehörte. Damit verbindet er den Schuhfetisch mit der Essthematik und Freud. An der Schnur befestigt war ein Stück Zucker, das durch einen Mechanismus in das Glas Milch getüncht werden könnte, löste sich dabei immer mehr auf. Die Krücken symbolisierne die menschlichen «Beeinträchtigungen» und «Schwächen», und damit die Stützen, die der Mensch im Leben benötigt, aber auch die Intelligenz, sich solche HIlfsmittel anzuschaffen.

Spezifikationen

Technik
Kaltnadel
Kunststil
Surrealismus
Ist Original
ja
Ist Teil einer Serie
nein
Dimension (Höhe x Breite x Tiefe) [cm]
77.5x62x3
Bildmass (Höhe x Breite) [cm]
65.5x50
Datierung
1974
Besichtigung möglich
nein

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