Die Kaltnadelradierung mit dem Titel «Die göttliche Rückseite von Gala» wurde als eine von 12 Radierungen des Portfolios «After 50 years of surrealism» («Après 50 ans de Surréalisme») angefertigt. Darin reflektiert Dalí sein Leben und die wichtigsten Stationen. Das Werk, auf BFK Papier gedruckt, wurde mittels Pochoir und Handkolorierung verfeinert. Das Blatt ist Teil der Druckserie Nr. 43 von gesamthaft 195 Ausgaben und wurde links unten mit Bleistift signiert und nummeriert. Wie das «F» am Anfang der Signatur verrät, handelt es sich um die französische Ausgabe, daneben gab es noch eine englische Ausgabe.

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Beschreibung

Die Radierung entstand 1974 anlässilich der Eröffnung des Museums «Teatre-Museu Dalí» in seiner Heimatstadt Figueres im selben Jahr. Die Mappe beinhaltete nebst den Radierungen auch Texte des Schriftstellers und Kunstkritikers André Parinaud, welche die Bilder ergänzen. Bilder und Texte dienen als Dokumentation von Ereignissen in Dalís Leben. Daneben wird es als Hommage an das «Manifeste du Surréalisme» von Andre Brétons gesehen, das 50 Jahre zuvor entstanden ist (1924). Darin wird das Unbewusste als Inspirationsquelle für künstlerische Arbeiten ausgelegt. Die Welt der Träume und das Innere waren für Dalí stets von grossem Interesse und bilden die Grundlage seiner Werke. In dieser Radierung reflektiert er den Sommer 1929, das Jahr in dem er und Gala, seiner späteren Ehefrau, sich verliebten. Zu sehen ist Galas Kopf von hinten, mit ihrem dunklen Haar und ein kleiner Teil ihres Seitenprofils. Ihr Rücken ist von einem roten Umhang bedeckt, ein Hinweis auf ihre "Göttlichkeit". Sie scheint in die Ferne zu blicken, ihr Sichtfeld bleibt den Betrachtenden ein Rätsel, doch lässt sich erahnen, dass es eine wüstenhafte Landschaft ist, wie sie sich im restilchen Hintergrund eröffnet. Ein Felsen unterteilt den Horizont in der Mitte, der von Vögeln umkreist wird. Hinter Galas Rücken steht eine Figur, die nur noch aus dem menschlichen Skelett besteht, aber dennoch «lebend» wirkt. In ihrer linken Hand hält die Figur einen kleinen Schreibstift. Dies könnte ein Hinweis auf Dalí selbst sein. Die Figur scheint von mehreren Krücken gestützt, ein von ihm häufig verwendetes Motiv, das darauf hinweist, dass der Mensch zerbrechlich ist und auf Hilfe angewiesen ist. Die Krücken geben ihm Zusicherung und Arroganz, seine verletzliche, weiche Formen werden gestützt, was hier wieder auf Gala zu beziehen ist. Die Radierung reflektiert die Abhängigkeit des ausführenden Körpers und der kognitiven Fähigkeiten, die bei Dalí stark von Gala beeinflusst schienen. Dabei spielt er mit der Rückenansicht auf einen Blick an, der vom Betrachtenden ausgeht, welcher die Person zu dem erhebt, was sie für ihn ist, iin diesem Fall «göttlich».

Spezifikationen

Technik
Kaltnadel
Kunststil
Surrealismus
Ist Original
ja
Ist Teil einer Serie
nein
Bildmass (Höhe x Breite) [cm]
65.5x50
Datierung
1974
Besichtigung möglich
nein

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