CHF 2'000.00
Beschreibung
Die Radierung entstand 1974 anlässilich der Eröffnung des Museums «Teatre-Museu Dalí» in seiner Heimatstadt Figueres im selben Jahr. Die Mappe beinhaltete nebst den Radierungen auch Texte des Schriftstellers und Kunstkritikers André Parinaud, welche die Bilder ergänzen. Bilder und Texte dienen als Dokumentation von Ereignissen in Dalís Leben. Daneben wird es als Hommage an das «Manifeste du Surréalisme» von Andre Brétons gesehen, das 50 Jahre zuvor entstanden ist (1924). Darin wird das Unbewusste als Inspirationsquelle für künstlerische Arbeiten ausgelegt. Die Welt der Träume und das Innere waren für Dalí stets von grossem Interesse und bilden die Grundlage seiner Werke. Mithilfe dieser Zeichnungen führt er durch seine Erinnerungen und Träume. Im Zentrum dieses Blattes ist eine schneckenartige Figur zu sehen, an deren Ende das Gesicht eines Mannes hervorblickt, vermutlich Sigmund Freud, auf den im Bildtitel angespielt wird. Eine sekretartige Flüssigkeit fliesst aus dem Ende der Schnecke heraus und landet auf einem zweigabeligen Ast, wie wir dies schon in «La Malédictoin Vaincue» vorfinden. Auf dem Sekret sitzt eine menschenähnliche Figur, die ihre Arme Freud entgegenstreckt. Unterhalb der Schnecke steht ein gelbes, engelartiges Wesen mit einem gegabelten Ast. Entlang der Breite des Blattes im unteren Bildbereich des Hintergrundes erstreckt sich ein Gewässer oder eine blaue Berglandschaft. Die Schnecke ist für Dalí mit der Begegnung Freuds verbunden. So sah er beim Anblick von Freuds Haus kurz vor einem Treffen mit diesem eine Schnecke vor dem Haus, weshalb sich diese beiden Komponenten bei ihm verbunden haben. Die Schnecke zeichnet sich durch einen äusseren, harten Teil und einen inneren, weichen Teil aus. Auch die spiralartige Form des Schneckengehäuses interessierte ihn, welche durch ihre (je nach Betrachtungsweise) zentripetal wirkende Kraft nach innen führt, zu den Geheimnissen: Diese Vorstellung bezog er auf den Geist Freuds. Die Schnecke ist auch in anderen Werken des Künstlers anzutreffen. Auch die Engelssymbolik wiederholt sich oft, so stellt dieser eine kosmische Intelligenz dar. Die Krücke in der Hand des Engels stellt die menschlichen «Beeinträchtigungen» und «Schwächen» dar, und damit die Stützen, die der Mensch benötigt, aber auch die Intelligenz, sich solche HIlfsmittel anzuschaffen. Die Schublade, die dem Körper der Schnecke entspringt, verweist auf die Erinnerung und das Unbewusste und damit auch auf das Mysterium der Geheimnisse.
Spezifikationen
- Technik
- Kaltnadel
- Kunststil
- Surrealismus
- Ist Original
- ja
- Ist Teil einer Serie
- nein
- Dimension (Höhe x Breite x Tiefe) [cm]
- 77.5x62x3
- Bildmass (Höhe x Breite) [cm]
- 65.5x50
- Datierung
- 1974
- Besichtigung möglich
- nein