Handbuch für Künstler:innen und Verkäufer:innen auf art24

03.08.2023
Lea Kämpf

Falls Du Dich schon gefragt hast, wie Du Dich richtig als Künstler:in oder als Kunstverkäufer:in auf art24 präsentieren, worauf Du bei Deinem Künstler:innenprofil achten solltest und was der/die Kaufinteressent:in von Dir erwartet, dann bist du genau richtig hier. Hier sind 7 Tipps, die du beachten solltest. 

Für den grundsätzlichen Kauf eines Kunstwerkes braucht es eine «Verbindung» zum/zur Künstler:in. Es braucht ein Gefühl, eine Beziehung zum Werk. Regt das Werk nichts in uns, wird es nicht gekauft. Besonders im Onlinehandeln ist es deswegen wichtig, diese Verbindung über die persönliche Geschichte hinter den Kunstwerken und Künstler:innen herzustellen. 

Was erwartet der/die Käufer:in vom Künstler:innenprofil? 

 

1. Ein ehrliches, authentisches Profil.

2. Eine persönliche Intentionsbeschreibung.

 

Was möchtest Du als Kunstschaffende:r mit dem Werk ausdrücken? Was willst Du dem Betrachter/ der Betrachterin mit dem Werk mitteilen? Welche spannende Hintergrundgeschichte zu dem Werk gibt es? Was macht es so besonders? Durch eine persönliche Note des Künstlers/der Künstlerin kann in der Werkbeschreibung dem Kaufinteressanten so vieles mitgegeben werden. Das soll kein Gerede sein, sondern beruht auf Erfahrungswerten. 

Als Kunstrestauratorin durfte ich schon viele Werke in den Händen halten. Manche von ihnen erschienen auf dem ersten Blick «ganz nett», mehr als den ersten Bildeindruck setzte ich mich aber nicht näher mit dem Werk auseinander. Erst als ich über den Künstler/die Künstlerin recherchierte, Informationen zum Umstand oder zum Ursprung des Werkes erhielt, begriff ich den Wert des Werkes. Oder entdeckte die Schönheit der Malerei beim näheren «Befassen», näheren «Herantreten», als ich es vom Schmutz reinigte und den Pinselduktus bewunderte.

Eine gute Beschreibung des Werkes mit aussagekräftigen Stichwörtern machen es zudem leichter für die Besucher gefunden zu werden. Wenn im Titel oder in der Werkbeschreibung bei einem Aktbild beispielsweise nicht einmal das Wort «Akt» auftaucht, wie soll es von unserem Besucher per Suchbegriff gefunden werden? 

 

3. Qualitative Fotos des Werkes. Detailaufnahmen, die das Werk vorderseitig, im Profil, rückseitig näher heranführen. 

 

Des Weiteren: Detailfotos sind wichtig! Nur von einem Frontbild her bekommt man als Betrachter:in oft nicht das Gefühl für die Beschaffenheit des Werkes. Achtest Du als Kunstschaffende:r auf einen kräftigen dicken Farbauftrag und dominanten Pinselstrukturen? Zeigt dies durch Fotos. Sind metallische, goldige oder silbrige Elemente im Bild enthalten? Fotografiere es auch verschiedenen Blickwinkeln, um diese Details zum Leuchten zu bringen. Sind rückseitig wertvolle Stempel oder Etiketten erhalten? Zeigt diese! 

Es ist ein Arbeitsaufwand, der sich in jedem Fall lohnt. Eine gute Fotoqualität, eine optimale Belichtung und ein passender Zuschnitt bleiben das A und O.

 

4. Richtige Massangaben. 

5. Richtige Technik- und Kunststilangaben.

 

Eine gute Werkbeschreibung und tolle Fotos bringen den Kaufinteressierten natürlich nicht weiter, wenn die Angaben zum Werk nicht stimmen. Achtet auf die Richtigkeit der Angaben: auf die richtige Auswahl des Kunststils und der Kunsttechnik. Wenn beispielsweise ein zeitgenössisches erotisches Bild auf einmal (fälschlicherweise!) als Bild der Romantik eingeordnet wird, landet es nicht nur bei den falschen Interessent:innen, sondern taucht erst gar nicht auf, wenn jemand bewusst nach zeitgenössischen Bildern filtert, da es der Romantik zugeordnet wurde.

Das Kunstteam von art24 berät Dich gerne bei Unsicherheiten und hilft Dir die richtige Auswahl zu treffen. Fehlt Dir eine bestimmte Technik oder ein spezifischer Stil? Teile es uns mit und wir sind froh um eine Ergänzung unserer Auswahlmöglichkeiten. 

 

6. Direkte Kontaktaufnahme – Besichtigungsmöglichkeit. 

7. Gerechtfertigter Preis.

 

Ausserdem: Auch wenn es sich nicht für jede:n Kunstschaffende:n anbietet: Offeriert die Möglichkeit von Besichtigungen. Dies muss nicht immer physisch geschehen, sondern kann auch virtuell durch Videoanrufe geschehen. Eine solche Kontaktaufnahme hilft dem Betrachter/ der Betrachterin Nähe zum Werk aufzubauen. Gleichzeitig lernt er/sie Dich als Kunstschaffende:n bzw. Verkäufer:in kennen lernen und lässt sich vielleicht zu weiteren Käufen inspirieren. 

Nicht zuletzt ist der richtige Verkaufspreis für das Werk ausschlaggebend. Es ist vielleicht leicht zu sagen: Das Werk sollte nicht zu teuer, aber auch nicht zu billig sein. Bei einem zu niedrigen Verkaufspreis hinterfragt der Kaufinteressent/die Kaufinteressentin vermutlich die Authentizität des Verkäufers/ der Verkäuferin. Ein zu hoher Preis könnte evtl. eine Preisverhandlung initiieren oder den Interessenten gleich abschrecken. 

Was macht den Verkaufspreis aus? 

Wir bemessen ihn u.a. an dem Erfahrungsgrad des Kunstschaffenden/ der Kunstschaffenden. Hat der/die Künstler:in eine künstlerische Ausbildung erhalten? War er/sie schon in Ausstellungen vertreten? Wie lange ist er/sie schon als Künstler:in tätig? Neben dem Wert des Künstlers/der Künstlerin zählt als wichtigster Faktor natürlich das Kunstwerk selbst, welches am Kunststil, an der Kunsttechnik, an seiner Masse etc. gemessen wird. Wie ist die Qualität des Kunstwerkes? Wurde es in Öl, in Aquarell, in Acryl gemalt? Wurde es auf Papier, auf Holz der auf Textil ausgeführt? Besteht die Skulptur aus Stein, Holz, Kunststoff? Ist es eine Collage, eine Fotografie, ein Grafikdruck? 

Ein Ölbild beispielsweise wird prinzipiell teurer eingeschätzt als eine Wasserfarbenmalerei, da das Malmedium auf dem Markt natürlich auch viel mehr kostet. 

Bei einem historischen Werk kommen weitere Aspekte dazu: Wie ist der Zustand des Werkes? Ist es stark restaurierungsbedürftig? Welche Schäden gibt es? Hat es schon zahlreiche Überarbeitungen oder Restaurierungsmassnahmen erfahren? Wie gut wurde die Provenienz des Werkes aufgearbeitet? Liegt ein Echtheitszertifikat vor? Es sind viele Fragen, die hier den Preis des Werkes bestimmen. 

Auch hier berät das Kunstteam von art24 den/die Verkäufer:in gerne. 

Als selbständige:r Künstler:in muss man heutzutage gutes Eigenmarketing leisten. Die sozialen Medien sind dominant und werden wichtig bleiben. Durch unser Marketingteam können wir unsere Künstler:innen unterstützen. Wir machen in unseren Sozialen Medien auf Dein Profil und Deine Kunst aufmerksam. Stehen Ausstellungen, Vernissagen oder spannende Projekte an? Suchst Du nach Künstler:innen für ein Projekt? Wir teilen Dein Anliegen mit unserer Community. 

Gegenseitiges Antreiben, Vernetzen, Teilen und eigenes Engagement bleiben notwendig, um sich als ernsthafte:n Kunstschaffende:n zu manifestieren. 

Um vielfältig unterwegs zu sein und Dich zeigen zu können, hast Du bei art24 auch die Gelegenheit einen Blog zu schreiben. Sieh Dich in unseren Blogs um, es gibt unterschiedliche Formate. Wenn Du zusätzlich zu den Werken noch Geschichten, Gedichte etc. schreibst oder Du auch Wissenschaftler:in oder eine Fachperson, evtl. sogar eine ganz andere Disziplin angehörig, bist, schreib darüber! 

Je vielfältiger, desto mehr wirst Du auf art24 gesehen. 

 

Du möchtest ein Kunstwerk online kaufen, bist aber zu zögerlich, dies zu tun? Lese unseren Blog "Hemmungen beim Online-Kunstkauf".