CHF 5'600.00
Beschreibung
In leicht bogenförmiger Anordnung dominieren drei diagonal am Ufer gesetzte Boote links und ein schmales, doppelfenstriges (Fischer-)Haus mit einem niedrigeren, vorgelagerten Anbau mit Tür und Fenster rechts den Bildvorder- wie Mittelgrund. Darüber ein tiefblauer (Nacht-?)Himmel, durchsetzt von Nebel- oder Wolkenschwaden, die bis unter die Boote und fast an die nicht sichtbaren, dem Wasser zugewandten Hausseiten heranreichen. Einige blaue Pinselstriche zwischen den Booten, aber auch rechts und links des Hauses deuten Wasser an. Unklar bleibt, ob es ein Fluss oder See oder das Meer ist. Maximilien Hilpert stellt wohl eine bekannte Szenerie dar, doch verfremdet er diese durch mehrere Elemente: zum einen umreisst er die einzelnen Objekte mit einer schwarzen Konturlinie (die der «Vater der Moderne», Paul Cézanne, am Ende des 19. Jahrhunderts für sich entdeckt hatte), zum anderen stimmen die Grössenverhältnisse der blattförmig gehaltenen Boote gegenüber den zu kleinen Häusern nicht. Des weiteren bleibt die Situation der rechten Haushälfte, die sich von der Perspektive her eigentlich im Wasser befindet sowie des braunen und gelben Bootes rätselhaft. Während das vordere, türkisfarbene eindeutig im Uferbereich liegt, scheinen die beiden anderen über dem Wasser vor der nach rechts wabernden Nebelwand zu schweben. Verstärkt wird dieser schwebende Eindruck durch die rasch skizzierten Linien bei allen Motiven, die Hilpert nicht übermalte. Die mystische, mirakulöse Szenerie verdichtet sich zusätzlich durch die Nebel- oder Wolkengebilde, die sich nach oben hin in einzelne Fetzen oder gar menschliche Fratzen auflösen. Sind hier Nebelgeister unterwegs, die das menschenleere Anwesen bald schon umhüllen? Hilpert wird mit diesem mehrdeutigen Werk erneut seiner Stilrichtung dem magischen Surrealismus gerecht.
Spezifikationen
- Technik
- Oel
- Kunststil
- Surrealismus
- Ist Original
- ja
- Ist Teil einer Serie
- nein
- Bildmass (Höhe x Breite) [cm]
- 60x80
- Datierung
- 1960
- Besichtigung möglich
- ja