Ein kleines, aus sechs unterschiedlich grossen kubischen Gebäuden bestehendes Dorf, vier Säulenpappeln (eine davon vielleicht das Dorfzentrum, die anderen eine Allee markierend) sowie ein grüner Streifen mit 14 schattenwerfenden Krokussen bilden die Hauptmotive. Obwohl Giebel- beziehungsweise Seitenmauern der Häuser einschliesslich der Wiesenfläche und Krokusse von einer von links einfallenden Lichtquelle (als untergehende Sonne, die zugleich den hell-beigen Himmelsstreifen bildet?) zu stammen scheint und der gesamten Szenerie eine helle, freundliche Atmosphäre verleiht, macht das Dorf mit seinen schwarzen Fensteröffnungen einen verlassenen, melancholischen Eindruck. Verstärkt wird dieser durch die merkwürdigen weissen, gelben und violetten Riesen-Krokusse, die – bis auf die vom unteren Rand wie abgeschnitten wirkenden Blütenkelche – einer imaginären, diagonal in die Bildtiefe verlaufenden Linie folgen.
Verbirgt sich hinter diesem surrealen wie poetischen und farblich spannend ausbalancierten Bild mit Krokussen als Symbol des erwachenden Frühlings im unteren Teil und den Pappeln als Symbol der Unterwelt, die von einer markanten Horizontlinie voneinander getrennt sind, vielleicht die Botschaft des ewigen Kreislaufs von Entstehen, Wachsen, Blühen und Vergehen? So wie es die Natur und das menschliche Leben kennen? Was immer sich dahinter noch verbergen mag, Maximilien Hilpert versteht es meisterhaft, einfache wie bekannte Motive in einen neuartigen Zusammenhang zu bringen und dem phantastischen Surrealismus eine eigene Ausprägung zu verleihen.

Technik

Oel

Kunststil

Surrealismus

Ist Original

ja

Ist Teil einer Serie

nein

Bildmass (Höhe x Breite) [cm]

50x61

Datierung

1965

Besichtigung möglich

ja